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Trauerreden: Erzählte Bilder, ein Blick für das Wesentliche

Ein geliebter Mensch ist gestorben, und Sie müssen Abschied nehmen.

Um diesen Moment in all seiner Tiefe spürbar zu machen, schreibe und halte ich eine Rede, die das Wesentliche dieses Lebens würdigt in einer klaren, lebendigen Sprache.

In einer Trauerrede arbeite ich viel mit Bildern. Damit meine ich eine bildhafte Sprache und Geschichten, die im Rückblick von besonderer Bedeutung sind. In Trauerfeiern erlebe ich es immer wieder, dass Hinterbliebene auch wenn sie traurig sind, in der Erinnerung an solche Szenen lachen, weil die Liebe, die sie über den Tod hinaus mit diesem Menschen verbindet, darin so präsent ist. Das gibt Kraft.

Diese Kraft, diese bleibende Verbindung spürbar zu machen und Worte zu finden, um Sie in diesem Abschied gut zu begleiten, sehe ich als meine Aufgabe.

Persönliches Gespräch

Wir vereinbaren einen Termin, und ich komme zu Ihnen nach Hause oder an einen anderen Ort, der Ihnen sinnvoll erscheint.

Wichtig für dieses Gespräch ist Zeit und ein Raum, in dem Sie ungestört erzählen können. Am besten ist ein Raum, der Teil des Lebens war, um das es geht. Bilder, Musik, Gegenstände, Orte – alles, was Ihnen in Zusammenhang mit diesem Menschen wichtig erscheint, können Sie mir zeigen, und wir überlegen gemeinsam, was davon in die Rede einfließen soll.

Wir reden bis alle Teilnehmenden sich sicher sind, dass das Wesentliche besprochen wurde.

Sprachen

Ich bin in zwei Sprachen – im Deutschen und im Englischen – zu Hause und kann die gesamte Trauerfeier in beiden Sprachen – oder auch als zweisprachige Feier – gestalten.

Da ich lange in Brasilien gelebt habe kann ich auch Teile der Feier auf Portugiesisch durchführen.

Honorar

Für die Begleitung einer Trauerfeier berechne ich ab 500 EUR plus 7% MwSt.

Im Honorar enthalten sind:

Aufwendigere Recherchearbeiten, vielleicht zu einem späteren Anlass wie eine Gedenkfeier, nehme ich auch gerne an. Das Honorar für solche Aufträge wird individuell verhandelt.

Textbeispiel

Ginge es um mich selbst, würde ich vielleicht folgendes erzählen:

Zu meinem 18. Geburtstag hatte ich mir gewünscht ans Meer zu fahren. Wir wohnten damals in England und die Küste war ungefähr eine Autostunde entfernt. Da mein Geburtstag im November ist und in jenem Jahr auf einen Wochentag fiel, konnten wir erst nach der Schule losfahren, als es längst schon dunkel war. Die Lichter der Stadt versanken in den schwarzen Feldern und wir waren fast alleine unterwegs. In dicke Mäntel gehüllt saßen wir dicht aneinander gepresst, meine Eltern, Großeltern und Geschwister. Ich hatte ausdrücklich darum gebeten, nur Landstraßen zu fahren – Straßen, die so klein sind, dass man bei jeder Kurve hupen muss, um den unwahrscheinlichen aber möglichen Gegenverkehr zu warnen – und so dauerte die Fahrt erstaunlich lange. Die Straßen wurden immer kleiner und verzweigter, und der dunkle Ausblick und die steigende Wärme im Auto führten dazu, dass einer nach dem anderen verstummte. Meine Mutter saß am Steuer und irgendwann drehte sie sich zu mir, die natürlich gar nicht schlief, sondern ganz elektrisiert über die Tatsache war, es geschafft zu haben, die ganze Familie zu dieser Exkursion zu zwingen, und meinte, dass mein Leben doch vielleicht wie diese Fahrt werden könnte: auf kleinen Nebenstraßen unterwegs, auf Ab- und Umwegen, zu einem Ziel, dass ich alleine mir in den Kopf gesetzt habe.

Es folgte ein stürmischer Nachtspaziergang auf den Klippen, mit Blick hinunter auf vereinzelte, wie Insekten in gelben Lichtinseln am Wasserrand gefangene Angler, die Fahrt zurück in die Stadt, die viel schneller ging, die Suche nach einem Restaurant in den schon leeren Straßen, die damit endete, dass wir alleine in einem grauen, kalten Saal bei einem Kellner, der gleichzeitig auch der Koch war, Speisen bestellten, dann aber doch entschieden, ohne Essen nach Hause zu gehen. Ich sehe ihn noch wie er mit offenem Mund von der Küchenluke aus seinen fliehenden Gästen auf dem Parkplatz nachschaute, und er tat mir auch ein wenig leid, aber der Abend war vollendet.

Dieser Geburtstag ist mir unter den vielen, die ich seitdem gefeiert habe, in Erinnerung geblieben, weil keiner das Wesen meines späteren Lebens besser ausdrückt. Das eigentliche Bild ist das der Autofahrt, vielleicht wegen des lakonischen Satzes meiner Mutter, die offenbar in diesem Moment viel weiter sah als durch die Windscheibe. Ich bin in der Tat nie gradlinig gefahren, sondern ohne scheinbaren Zusammenhang verschiedensten Dingen nachgegangen, die erst jetzt im Rückblick einen Weg ergeben.